Neue Ruhr-Zeitung 2001-04-11 <ama>

 

Aufrüttelnde Bilder der Bergsenkung

 

Walsumer Initiative stellte Schäden durch Bergbau im Saarland dar

 

Aufklärung über die Folgen von Bergsenkungen hat sich die Walsumer Bürgerinteressengemeinschaft der Bergbaubetroffenen (BiB) auf die Fahnen geschrieben. Als am Freitagabend im Evang. Gemeindehaus ein Film über die Saarland-Gemeinde Fürstenhausen gezeigt wurde, herrschte unter den über 100 Teilnehmern großes Erschrecken vor. Gezeigt wurde, dass durch den Bergbau unter Fürstenhausen Senkungen von mehreren Metern aufgetreten sind und Zweidrittel der Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigt wurden.

 

Wie mehrfach berichtet, erwartet die Deutsche Steinkohle (DSK) bei ihrem beantragten Abbau unter Walsum per neuem Rahmenbetriebsplan Senkungen von bis zu drei Metern, im Naturschutzgebiet Rheinaue darüber hinaus. Auch Beschäftigte der Schachtanlage Walsum verfolgten die Vorführung. Lothar Ipach, Sprecher der BIB, zitierte den Vorsitzenden des  Betriebsrates der Schachtanlage, Michael Hörning, mit den Worten, „solche Bergschäden habe ich noch nicht gesehen“.

 

Ein Bewohner aus Fürstenhausen im Saarland wies darauf hin, dass die Schäden durch den Bruchabbau - ohne Verfüllung der unterirdischen Leerräume - entstünden. Ein Vertreter der Initiative ‚Kumpel AUF’ betonte, dass nicht die Kumpel gefragt würden, ob mit Versatz oder Bruch gearbeitet werde: „Das entscheiden die da oben“.

 

Ipach nannte es absurd, wenn durch Kohleabbau unter bewohntem Gebiet Schäden in Kauf genommen würden, die danach mit dem Geld dieser Steuerzahler wieder ausgeglichen werden müssten.