Jürgen W. Möllemann MdL

 

Vorsitzender der FDP-Fraktion       Platz des Landtags 1

im Landtag Nordrhein-Westfalen    40221 Düsseldorf

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Für ein schnelles Ende der Kohlesubventionierung

 

 

Sehr geehrte(r) ...,

 

vielen Dank für Ihr Schreiben zum Thema Steinkohlesubventionen, in dem Sie mich aufgefordert haben, weiterhin für eine schnelle Beendigung der Steinkohlesubventionierung einzustehen. Ich freue mich sehr über diese Unterstützung aus dem Saarland und fühle mich durch Ihr Engagement in meiner Haltung zu diesem Thema bestätigt.

 

Ich kann Ihnen versichern, dass ich persönlich und gemeinsam mit der gesamten FDP Landtagsfraktion sowie mit der FDP Bundespartei weiterhin dafür eintreten werde, dass die sinnlose Subventionierung eines in Deutschland niemals wettbewerbsfähigen Wirtschaftszweiges zügig beendet werden kann. Damit könnte auch sichergestellt werden, dass zahlreiche Hauseigentümer von weiteren ärgerlichen und kostspieligen Bergschäden verschont blieben.

 

Allein bis 2005 soll die deutsche Steinkohle mit insgesamt 33,7 Milliarden DM vom Staat unterstützt und das Märchen vom lebensfähigen deutschen Steinkohlebergbau aufrecht erhalten werden.

 

Unser Ziel ist es, diese Subventionsmilliarden für Zukunftsinvestitionen in den Bereichen Bildung und Mobilität zu verwenden, damit die betroffenen Bundesländer aber auch Deutschland insgesamt an Wettbewerbsfähigkeit und Standortqualität gewinnen und damit die junge Generation bessere Bildungschancen erhält.

 

Wir wollen und müssen mehr Geld in die Bildung investieren, denn die Bildungssysteme in Bund und Ländern sind chronisch unterfinanziert. Lehrermangel, Unterrichtsausfall, Personalnot an den Hochschulen und schlechte Unterrichtsbedingungen sind an der Tagesordnung.

 

Außerdem müssen die Wirtschaftsstandorte Nordrhein‑Westfalen und Saarland durch moderne und zukunftsträchtige Verkehrswege attraktiver und leistungsfähiger gemacht werden. Nur so können wir die Standortqualität im internationalen Vergleich verbessern und die Voraussetzungen für neue Arbeitsplätze schaffen. Und schließlich wollen wir den Motor der deutschen Wirtschaft ‑ den Mittelstand und die kleinen Betriebe ‑ unterstützen und zusätzliche Anreize zur Schaffung wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze bieten.

 

Sie können sicher sein, dass wir auch weiterhin mit Engagement dafür kämpfen werden, dass die Subventionierung der deutschen Steinkohle schnellstens beendet wird und mit Ihnen hoffe ich, dass unser politisches Gewicht möglichst bald so groß sein wird, um diese Position auch durchsetzen zu können.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihr

 

(Unterschrift)          

              

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Anm. d. Red.: Mit diesem (Standard-)Schreiben hat Herr Möllemann im Oktober 2001 auf die Postkarten-Aktionen v.a. der IGABs im Raum Lebach (Bergwerk Ensdorf) reagiert.